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04 April

Om Shanti

Unter jedem Blogbeitrag hast du bislang „OM, Shanti, Shanti, Shanti ॐ“ gelesen. Was bedeuten diese Worte eigentlich?

Das kleine OM, oder auch AUM, ist das erhabenste Symbol im Buddhismus und Hinduismus und gilt dort als heilig. Es wird als Silbe, oder besser gesagt als Mantra, und nicht als Wort angesehen und steht für die Manifestation der spirituellen Kraft.

Das Symbol OM besteht aus den drei Buchstaben A – U – M. Was in dem Zeichen wie eine 3 aussieht ist das A, die bogenförmige Linie rechts unten stellt das U dar und der Bogen oberhalb ist das M. Jeder der drei Buchstaben steht für einen Zustand:

  • A für den Wachzustand, in welchem das Bewusstsein nach außen gerichtet ist
  • U für Träumen, wo das menschliche Bewusstsein nach innen gerichtet ist
  • M für den Tiefschlaf, für das Unbewusste

Das Sanskrit-Alphabet beginnt mit O und endet mit M. Damit umfasst „OM“ alle Worte, die man sagen kann und stellt damit das Universelle als Ganzes dar. Frei übersetzt bedeutet es „Alles was gewesen ist, was ist und was noch sein wird“. Außerdem symbolisiert es die Triade von den hinduistischen Göttern Vishnu, Shiva und Brahma. Der Klang steht für den transzendenten Urklang, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Der Klang enthält, was war, was ist und was sein wird. Er steht für das Leben, für das Werden und Vergehen und soll den Menschen mit göttlicher Kraft verbinden und ihm helfen, inneren Frieden zu finden. Aus ihm ist alles in dieser Welt hervorgegangen und dieser heilige Urklang schwingt in allem weiter. Auch in der Bibel heißt es übrigens: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“. Und in den altindischen Upanishaden heißt es: „Nada Brahma – die Welt ist Klang“.

Der Klang des OM verbindet das Sichtbare mit dem Unsichtbaren. OM bzw. AUM ist die Essenz allen Seins und gleichzeitig vereint es in sich alles was ist. OM ist Innen und Außen, es ist das Selbst und die äußere Welt, es ist die Einheit von allem hinter der Illusion der Getrenntheit.

 

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So, und nun zum Shanti. Shanti ist ebenfalls ein Sanskrit Wort und bedeutet Friede, Ruhe und das Fehlen aller Störungen und Verwirrung. Hier ist natürlich in erster Linie der innere Frieden gemeint und nicht der Weltfrieden – wobei das eine natürlich auch irgendwie mit dem anderen zusammenhängt.

„Friede beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst: Tue es um des Friedens willen.“
Mutter Teresa

Wie wir inneren Frieden, Zufriedenheit erlangen können, ist ein großes Thema, auf das ich in zukünftigen Blogbeiträgen immer wieder zurückkommen werde.
Jetzt möchte ich nur darlegen, warum wir Shanti als Mantra jeweils drei Mal tönen. Laut der Yogaphilosophie gibt es in unserem Leben drei unterschiedliche Arten von Leid oder Kummer, duhkha genannt:

  1. Die erste Art Kummer oder Leid hat nur mit uns selber zu tun und umfasst gleichermaßen körperliches Leiden, wie Krankheit oder sonstige physische Probleme, Sterben als auch mentale Probleme, wie Ärger, Unruhe, Angst etc.
  2. Die zweite Art von Leid ist Kummer, der uns von anderen Lebewesen zugefügt wird. Das geschieht zum Beispiel gerade im großen Ausmaß im Ukraine Krieg!
  3. Und schließlich kann uns Menschen Leid durch unkontrollierbare Vorkommnisse wie z. B. Naturkatastrophen (Überschwemmungen etc.) oder Pandemien wie z. B. Covid 19, widerfahren.

Wir tönen also OM, Shanti, Shanti, Shanti für unseren persönlichen inneren Frieden, für den Frieden im zwischenmenschlichen Bereich und schließlich dafür, dass alle lebenden Wesen überall im Frieden leben mögen. Dabei sollen die Vibrationen des OM und des Shanti Körper, Geist und Seele in Einklang bringen und in uns einen Zustand von Harmonie und Ruhe hervorrufen. Diesen inneren Frieden strahlen wir dann aus und damit die Welt um uns herum bereichern.

In diesem Sinne: OM, Shanti, Shanti, Shanti ॐ – Mögen alle lebenden Wesen glücklich sein und im Frieden leben!

 

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